Update: Drei Jahre nach den Waldbränden in Griechenland

burned forest near Athens

Im August 2021 brannten die nördlichen Aussenbezirke von Athen während landesweit gleichzeitig weitere 180 Brände wüteten. Griechenland verlor während dieser Brandsaison elf Prozent seiner Waldbestände. Knapp drei Jahre nach den Bränden schreitet die Regeneration Natur nördlich der Hauptstadt in unglaublich großen Schritten voran.

Natürlich wird noch extrem lang die Zerstörung der Feuer zu sehen sein und Totholz die Landschaft dominieren, doch bedeckt eine Vegetationsdecke die vormals blosse Erde und schützt somit wieder vor Bodenerosion.

Was sich im Jahr nach den Bränden schon angedeutet hat wird jetzt klar: Das Leben erobert sich den Raum schnell wieder zurück.

Stellenweise errichtete horizontale Barrieren aus verbrannten Bäumen gegen das Wegschwemmen von Boden und Biomasse bilden als Benjeshecken inzwischen wertvolle Biotope.

Eine große Zahl der Büsche scheint die Fähigkeit zu haben, nach Waldbränden wieder aus den Wurzelstöcken auszutreiben.

In wenigen Jahren werden sie die alten abgestorbenen Äste eingeholt haben.

Bei Pinien müssen die Bäume komplett nachwachsen und können sich nicht auf ihre Wurzeln verlassen. Die inzwischen vielerorts gekeimten Bäumlinge bilden schon seit dem letzten Jahr Seitenäste aus und werden in ein bis zwei Jahren trotz des trockenen Klimas im Sommer den ersten Meter geschafft haben.

Hier wetteifern gleich 10 Pinien um die ehemalige Baumscheibe ihres Vorgängers. Bis sie die Landschaft wieder dominieren können, wird es jedoch noch etliche Jahre dauern.

Alles in allem gibt die Entwicklung sehr viel Hoffnung, dass es hier bald wieder eine Art Wald geben wird, auch wenn die Zeichen der Klimaentwicklung für Griechenland weiterhin stark auf Verwüstung stehen, die Hitzewellen regelmäßig länger und stärker werden.

Matthias Fritsch ist Teil des Kernteams des Waldgartenpilot in Rehfelde. Aus beruflichen und privaten Gründen ist er immer wieder mit dem europäischen Fernbusnetz zwischen Berlin und Athen unterwegs & dokumentiert als Filmemacher regelmäßig Phänomene im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Als freier Künstler entwickelt er eigene Lösungen und Routinen für einen ressourcenschonenden Alltag. In Rehfelde initiierte er zB die Experimentiergärten, die Schattenbaumschule und den Sämlingswald.