Der Klimawandel ist die größte Herausforderungen, der sich die Menschheit jemals zu stellen hatte. Wenn wir nicht bald und schnell handeln, wird sich das Klima weiter verändern, was katastrophale Auswirkungen auf unsere Umwelt und unsere Überlebenschance haben wird. In dieser Artikelreihe werde ich untersuchen, wie Waldgärten eine nachhaltige Antwort auf den Klimawandel sein können.
Klimawandel und seinen Auswirkungen auf die Landwirtschaft
Der Klimawandel ist eine der größten Bedrohungen für unser Lebensumfeld und damit für die Überlebenschancen des Menschen. Laut den Berichten des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) hat der Anstieg der Treibhausgasemissionen in den letzten Jahrzehnten zu einem globalen Temperaturanstieg geführt, der zu drastischen Auswirkungen auf die Umwelt und unsere Lebensgrundlagen führt. Insbesondere die Landwirtschaft ist davon betroffen, da die Klimaveränderungen den Anbau von Nahrungsmitteln erschweren und zu Ernteeinbußen führen können.
Vor diesem Hintergrund gewinnen alternative Anbaumethoden wie Waldgärten an Bedeutung. Diese Methode des Anbaus von Nutzpflanzen bietet nicht nur eine nachhaltige Lösung für die landwirtschaftlichen Herausforderungen des Klimawandels, sondern kann auch dazu beitragen, die Umwelt zu schützen, CO2 zu binden, Erosion zu reduzieren, Humus aufzubauen und die Artenvielfalt zu erhalten oder sogar wieder zu erhöhen.
Vielfalt durch mehrschichten Anbau im Waldgarten
Waldgärten sind ein traditionsreiches System der Agroforstwirtschaft, bei dem Obstbäume, Beerensträucher und andere Nutzpflanzen unter den Kronen von größeren Bäumen angebaut werden. Die größeren Bäume dienen dabei nicht nur als Schattenspender, sondern auch als natürliche Schutzmechanismen gegen Umwelteinflüsse wie Wind und Regen. Im entstehenden Mikroklima können die Pflanzen besser mit den zunehmend extremeren Hitze- und Regenereignissen umgehen, und sind auch durch natürliche Mechanismen besser geschützt vor Schädlingen.
Diese alternative Anbaumethode erweist sich sich in Zeiten des Klimawandels als vielversprechend. In der „konventionellen Landwirtschaft“ werden auf großen Flächen eine sehr kleine Anzahl an Pflanzenarten angebaut, was zu vielen Problemen führt (Artenarmut, Insektensterben, Bedarf an chemischen Spritzmitteln, Verarmung des Bodenlebens, Humusverlust, Erosion der Böden, Überschwmmungen).
Im Gegensatz dazu werden in Waldgärten eine wesentlich größere Anzahl von Pflanzenarten in einem mehrschichtigen Anbau kultiviert.
Ein etablierter Waldgarten kann ein Bild ergeben einer Art Streuobstwiese, auf der Obstbäume mit Beerensträuchern, Gemüse, Pilzanbau und gleichzeitig auch höheren Bäume kombiniert werden.
Diese höhere Artenvielfalt fördert wiederum auch die Artenvielfalt bei den begleitenden Pflanzen und Tieren. Insekten, Vögel, Kleinsäuger spielen eine wichtige Rolle in der Bewirtschaftung eines Waldgartens, wo für sie bewußt Lebensräume geschaffen werden.
Ein derartiges Ökosystem ist stabiler gegen Außeneinflüsse als das die Anbausysteme der industriellen Landwirtschaft sind, deswegen kann in Waldgärten auf den Einsatz chemischer Spritz- und Düngemittel verzichtet werden. Als Folge davon werden die Ökosysteme nochmals stabiler und die Nahrung wertvoller.
Trotz des Namens hat ein Waldgarten also nichts mit einem Forst oder dunklen Wald zu tun.
Diese Anbauweise bietet nicht nur eine nachhaltige Lösung für die landwirtschaftlichen Herausforderungen des Klimawandels, sondern kann auch dazu beitragen, die Umwelt zu schützen und die Artenvielfalt zu erhalten. Sie kann zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen beitragen, indem sie mehr Kohlenstoff im Boden speichern als traditionelle landwirtschaftliche Methoden und da keine Mineraldünger eingesetzt werden und keine großen Maschinen.
Allerdings gibt es auch Hindernisse bei der Umsetzung von Waldgärten, die es zu überwinden gilt.
Reallabor Waldgartenpilot
Im Waldgartenprojekt setzen wir uns genauer mit der Idee von Waldgärten als nachhaltige Antwort auf den Klimawandel auseinander. Unser Verein Sarsarale betreibt und betreut dazu Waldgartenprojekte im globalen Süden und im Norden. Wir diskutieren die Vorteile und Herausforderungen dieser Methode und erforschen ihre Möglichkeiten in der Praxis in unserem Reallabor, dem Waldgartenpiloten.