Seit 2022 verwandeln wir einen Teil der Wiese auf der Südwiese in eine vielfältig gestaltete Fläche mit zwei Sonnenfallen, die von verschiedenen Waldgartensystemen umgeben sind. In jeder dieser „Zungen“ probieren wir einen anderen Ansatz aus, wie ein Waldgarten gestaltet und umgesetzt werden kann.
Die Sonnenfallen
Die Sonnenfallen sind geschützte Bereiche, in denen ein wärmeres Mikroklima entsteht, das auch den Anbau von wärmeliebenderen Pflanzen wie beispielsweise Feigenbäume ermöglicht. Durch die offene Ausrichtung nach Südwesten und den Schutz durch Büsche und Bäume an den Seiten und nach Norden hin erwärmen sich diese Sonnenfallen am Nachmittag und Abend, so dass in der kühlen Nacht die Temperaturen höher sind, als auf einer ungeschützten Fläche. Die Wärme der Sonne wird im wörtlichen Sinne eingefangen.
Innerhalb den Sonnenfallen möchten wir kleine Tümpel als Tiertränken gestalten, welche die Diversität der Tierwelt und ganz besonders Nützlinge fördern. Die Wasseroberfläche reflektiert zudem noch ein wenig mehr Sonnenwärme in die Sonnenfallen hinein.
Die Waldgartensysteme
In jeder „Zunge“ um die Sonnenfallen herum experimentieren wir mit einem anderen Waldgartensystem:
Westzunge – umgeben von Beeren- und Gemüsereihen, wird dieser pflegeleichte „Miyawaki-Shepard-Sämlingswald“ für einige Jahre sich selbst überlassen und so widerstandsfähige Obstbäume hervorbringen, die bestmöglichst an diesen speziellen Standort angepasst sind. Mehr erfahren
Mittelzunge – Polykulturen nach den britischen Permakulturisten Mark Crawford & Tomas Remiarz. Ausgewählte Arten mit neandernden Beerenreihen. Pflegeintensiv, aber dafür auch von Beginn an hohe Vielfalt durch Gilden, veredelte Sorten und größere Ausgangspflanzen für einen schnelleren Ertrag. Mehr erfahren
Ostzunge – Das „Sauerland“ ist eine sehr pflegeaufwändige kleine Fläche, in der viel bewässert werden muss und die Bodenchemie sehr stark in Richtung einer sauren Umgebung für den Heidelbeeranbau umgestaltet wird. Mehr erfahren
Syntropischer Agroforst – unser komplexestes Waldgartensystem.
2023 begannen erste Pflanzungen auf der Nordwiese, wo wir im Laufe der Zeit einen Bereich nach den Prinzipien von Ernst Götsch anlegen. Ein syntropischer Argoforst ist arbeitsaufwändig. Er wird durch die sehr hohe Biomasseproduktion und einen regelmäßigen starken Beschnitt schnell unabhängig von äusseren Input. Erste Impressionen