Mit dem Herbst beginnt die Umpflanz- und Aussaatsaison bei den Bäumen. Die kräftigsten und am besten angepassten Bäume gibt es natürlich, wenn die Samen direkt an ihre finalen Standort ausgesät werden. Dafür muss jedoch die Position feststehen, die Fläche vorbereitet sein und auch, falls nötig, die Genehmigung zum Beispiel der Unteren Naturschutzbehörden vorliegen, was nicht immer alles sofort gewährleistet werden kann. Hier ist eine Baumschule das geeignete Bindeglied, mit dem sich der Prozess um ein paar Jahre beschleunigen läßt.
Deswegen starten wir nun unsere SchattenBaumschule!
Du kannst uns dabei praktisch und auch finanziell unterstützen. Danke!
Damit wir in den kommenden Jahren genug Pflanzgut haben, wird ein Teil des Nordwaldes eine Schattenbaumschule. Die ehemalige Schutthalde aus der Nachkriegszeit ist bisher ungenutzt und bekommt so eine neue Funktion. Schattenresistente Baumarten, wie die Weisseiche, wachsen im Schatten langsamer und bilden so stabilere Stämmchen aus.
Wer einen Wald pflanzen will, muss genügend Samen oder Bäumlinge haben! Den Grundstock an Pflanzen für das erste Jahr besorgen wir uns bei einer tollen Baumschule in Süddeutschland, die sich schon auf klimawandelresistente Bäume spezialisiert hat.
Wir möchten die Bäume gleich von Anfang an ihrer Natur entsprechend wachsen lassen und pflanzen daher diejenigen Sorten, die tiefe Pfahlwurzeln bilden, in lange und tiefe Töpfe. So sind sie später nach dem Auspflanzen gleich dem Wasser näher und müssen weniger intensiv betreut werden.
Die Vielfalt in unserem Sortenangebot wird sich von Jahr zu Jahr vergrößern. Alle Arten sollen eßbar sein. Der Fokus liegt einerseits auf regional angepassten Sorten und andererseits auf Pflanzenarten, die besonders resistent gegenüber den durch die Wissenschaft prognostizierten Klimaveränderungen in unserer Region sind. Für letztere eigenen sich zum Beispiel langsamwachsende Arten aus Nordamerika, wie Rot- und Weisseichen. Wir sind uns der Bedenken und Risiken in Bezug auf die Einführung von Neophyten sehr bewußt. Der vor 150 Jahren in Europa eingeführte chinesische Götterbaum läßt sich in Berlin inzwischen kaum noch in seiner Ausbreitung kontrollieren und hat eine Tendenz, einheimische Baumarten zu überwuchern und zu verdrängen. Ein anderes Beispiel ist die Traubenkirsche, die anderem Unterholz kaum Raum läßt und, nachdem man sie beseitigt hat, auch noch aus dem kleinsten übersehenen Stück Wurzel im Boden wieder neue Triebe hervorbringen kann. Die aussereuropäischen Baumarten in unserer Baumschule mit ihren hervorragenden Nutzeigenschaften brauchen im Gegensatz zu diesen Negativbeispielen mehrere Jahrzehnte, bis sie in der Lage sind, Samen auszubilden und sich zu vermehren. Somit ist das Risiko sehr gering, dass sie sich als Neophyten sprunghaft in der brandenburgischen Landschaft ausbreiten.
Du kannst uns beim Aufbau der Baumschule gern praktisch und auch finanziell unterstützen. Danke!