In der östlichsten „Zunge“ der Sonnenfalle wird ein Bereich mit saurem Boden gestaltet. Dort wurden acht verschiedene Sorten Kultur-Heidelbeeren (Wuchshöhe bis zu 2,5m) sowie Esskastanien gepflanzt. Diese Gehölze mögen keinen kalkhaltigen Boden; mit Mulch von gerbsäurehaltigen und somit sauer verrottenden Laub- und Nadelbaumarten, Kaffeesatz & gehäckselten Weihnachtsbäumen verschieben wir das Milieu im Laufe der kommenden Jahre an dieser Stelle in eine etwas saurere Richtung mit niedrigerem pH-Wert.
Wie wir aus der Brunnenbohrung wissen, liegt bei uns stückiger Kalk vor, allerdings erst in 11 Meter Tiefe. Wir gehen davon aus, dass die Pflanzen nicht so weit wurzeln und dass der Einfluss des Kalks sich nicht nach oben erstreckt, weil sich bis ca. 7m eine Sand- und später Lehmschicht erstreckt. In der Bodenprobe wurde ein pH-Wert von 6,3 festgestellt, der hier also noch deutlich richtung sauer verändert werden kann. Da Heidelbeeren einen möglichst feuchten Standort mögen wurde als Position für die Pflanzung der feuchteste Bereich der Südwiese gewählt. Durch den halbtägigen Schatten von vereinzelten hohen Bäume im Osten, Süden und Südwesten verliert diese Zone im Hochsommer weniger Wasser durch starke Sonneneinstrahlung. Die Hälfte der Reihen wurde dick mit Moos gemulcht und erhielt eine Unterpflanzung aus Walderdbeeren und heimischen Blaubeeren. In den anderen zwei Reihen wird für die dicke Mulchschicht mit Holzhäckseln, Kaffeesatz, Speisepilzarten und Straussenfarn als Unterpflanzung experimentiert.
Eine Herausforderung stellt die Bewässerung, weil bis auf die Sorten Blue Crop und Reka alle anderen Heidelbeersorten empfindlich auf Kalk reagieren und so vorrangig gesammeltes Regenwasser zum Giessen eingesetzt werden sollte. Durch das Arrangieren unterschiedlicher Sorten wurden verschiedene Zonen für Giess- und Ernteplanung geschaffen.
Heidelbeeren haben eine Lebenserwartung von 25-30 Jahren und können durch vegetative Vermehrung verjüngt werden.
